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Nach meiner Pensionierung im Herbst 2004 befand ich mich zunächst in einem Spannungsfeld meiner Interessen zwischen der theoretischen Meteorologie und Klimatologie, und einer Wiederbelebung meiner bis in die Kindheit zurückreichenden Interessen für Kosmologie und für die atomare und subatomare Welt. Schon in den späten 50er Jahren hatte ich in einem Jugendheim von Clausthal-Zellerfeld einen Vortrag gehalten mit dem Titel "Atome - Sterne - Weltall". Ohne es in diesem Vortrag zu verraten, sah ich damals eine Verbindung zwischen den atomaren und den astronomischen Größenpolen: Dass die Elektronen "ebenso“ um den Atomkern kreisen wie die Planeten um die Sonne, das konnte für mich kein Zufall sein! Hier musste ein tiefer Zusammenhang bestehen. Meine postkindliche Phantasie trieb mich dazu, das Spiel nach „oben und unten“ immer weiter fortzusetzen: Vielleicht sind ja "unsere" Elektronen tatsächlich kleine Planeten, auf denen kleine Menschen leben, die ihrerseits aus noch kleineren, aber wiederum äquivalent gebauten Atomen bestehen, welche diese Menschen in ihrer Atomphysik beschreiben, usw.! Die Menschen, die auf auf unseren Elektronen wohnen, könnten über die Möglichkeit nachdenken, dass es unsere Welt gibt, so wie „wir“ auch über die Möglichkeit nachdenken könnten, ob all unsere Sonnensysteme auch nur Atome einer noch größeren Welt sind.
Na ja, … heute würde ich diese „Theorie“, wenn sie nicht so absurd wäre, eine Theorie der Selbstähnlichkeit, der Skaleninvarianz oder der fraktalen Strukturen nennen, wie man sie im Rahmen der "modernen Chaostheorie" auch tatsächlich entdeckt hat - wenn auch in anderen Zusammenhängen. Aber auch heute versucht man ja, das Kleine und das Große unter einen Hut bringen - wenn auch nicht im Rahmen "meiner" Selbstähnlichkeit - sondern unter Verwendung von Begriffen wie Urkraft, Quantengravitation, String-Theorie, Loop-Theorie, Multiversen, Symmetriegruppen, usw. - Obwohl man auch mit diesen "umfassenden" Theorien den gemeinsamen Hut für Groß und Klein noch nicht gefunden hat, wollte ich nach meiner Pensionierung mein Interesse hierfür wieder aufleben lassen. Ich hatte auch die Idee, meine Homepage mit diesbezüglichen Themen zu bereichern, und dabei einen Verständnisanspruch zu bedienen, der zwischen "zu stark" vereinfachenden populären Darstellungen und mathematisch-abstrakten Fachdarstellungen liegt.
So ganz bin ich von dieser Idee noch nicht abgekommen, aber die folgenden Überlegungen haben mein Hauptinteresse doch wieder tendenziell von "Quarks- und Kosmos"- Theorien in die Richtung "Grundlagenphysik zum Verständnis von Wetter und Klima" umgelenkt. Warum? -- Darum:
● Nach meiner Pensionierung hatte ich einige neue
Kontakte zu Physikern geknüpft, die durchaus zu Insidern auf den genannten
Feldern "Quarks und Kosmos" gerechnet werden können, Aber ich merkte bald, dass ich kaum noch Chancen
habe, an die Forschungsfront dieses Themenfeldes zu gelangen. Dazu war die Pause zwischen dem Ende meines Studiums 1971 und meiner Pensionierung 2004 einfach zu lang.
● Ich bin dennoch skeptisch,
ob die neuesten Theorien zu Quarks und Kosmos - "TOEs" genannt für Theories
Of
Everything
- tatsächlich derartig "umfassende" Theorien sein können: Wie sollte
man das Universum incl. der Strukturbildungen bis hin zur Entstehung von
Leben und menschlichen, einem Bewusstsein befähigten Gehirnen reduzieren können auf ein umfassendes Verständnis der Elementarteilchen?
● Wenn diese Skepsis
berechtigt ist, dann gibt es neben dem "Kleinen" und dem
"Großen" noch eine dritte Baustelle der Physik, nämlich das
"Komplexe".
● Was Komplexität
wirklich bedeutet, kann man vielleicht am physikalischen System
"Atmosphäre" am besten studieren.
● Nach all meinen Studien
definiere ich Komplexität als ein Zusammenspiel von Nichtlinearität und
Vernetzung. Deterministisches Chaos kann es übrigens schon bei Nichtlinearität
allein geben. Solche Fragen sind z.B. in der Klimatheorie relevant, werden aber
öffentlich gar nicht und in Fachkreisen nur äußerst selten diskutiert.
● Von den schon erwähnte Kennern der aktuellen
Theorien zu "Quarks und Kosmos" habe ich gehört, dass ein Streit
zwischen den verschiedenen Richtungen, die es dort gibt, ebenso heftig sei wie
"unser" Streit zwischen Klimakritikern und Vertretern der sogenannten
"AGW-Theorie" (steht für "Anthropogenic
Global Warming"). Nur habe ich im
ersten Fall keiner Chance, zu beurteilen, welche physikalische Richtung mehr Vertrauen und ein intensiveres Studium verdienen würde. Da bin ich doch lieber der Schuster, der bei seinem Leisten bleibt, zumal er ein starkes Bedürfnis verspürt, sich ein wenig in die aktuelle Klimadiskussion einzumischen.
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